Erinnerungen an Robin Jäger
* 1. Mai 1993      + 25. November 2000

 
 

 
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NENNE DICH NICHT ARM,
WENN DEINE TRÄUME NICHT IN
ERFÜLLUNG GEGANGEN SIND.
WIRKLICH ARM IST NUR,
DER NIE GETRÄUMT HAT.
 

 
FRANKFURTER NEUE PRESSE
Ausgabe vom 4.Mai 2000
 
Frankfurt. Der kleine Robin ist total begeistert. Er, der einmal Pilot auf einem Rettungshubschrauber werden will, sitzt im Cockpit von Christoph 2 auf dem Landeplatz der BG Unfallklinik. Ein Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes erklärt dem Jungen die Funktionen des Rettungshubschraubers und berichtet über dessen Einsätze. Es ist einer der interessantesten Tage im Leben des Siebenjährigen, der Patient in der Uniklinik ist. ...
Nachdem zu Beginn des Termins Christoph 2 noch zwei Einsätze hatte, war es dann um die Mittagszeit endlich soweit: Robin durfte im Cockpit des orangenen Vogels Platz nehmen und sich den Helm des Co-Piloten überstülpen und bekam all seine sachkundigen Fragen beantwortet. "Wir sind dem Anliegen gerne entgegen gekommen", sagte Gabriele Neimke, Sprecherin der Unfallklinik. Nachdem Robin auch noch die Arbeit in der Leitstelle erklärt wurde, gab´s noch ein Eis, das sich der Bub mit funkelnden Augen so richtig schmecken ließ.

 
BILD FRANKFURT
Ausgabe vom 4.Mai 2000
 
"Da kommt er angeflogen!" Der siebenjährige Robin Jäger steht mit leuchtenden Augen auf dem Dach der BG Unfallklinik. Ein Wunsch geht gleich in Erfüllung - einmal im Rettungshubschrauber sitzen.
Seit Robin die RTL-Serie "Medicopter 117" kennt, ist sein Berufsziel klar: "Rettungshubschrauberpilot!" Doch der kleine Junge aus Neu-Anspach leidet seit 1996 an Blutkrebs. ...

Drei Jahre kämpften die Ärzte um Robins Leben. Im April 1999 galt er schon als geheilt. Doch im August der Rückfall. Wieder musste Robin drei Monate in die Frankfurter Uniklinik. Hier stieß der Verein "Herzenswünsche" auf ihn. Mitarbeiterin Birgit Haldane: "Wir versuchen, schwerkranken Kindern ausgefallene Wünsche zu erfüllen." So kam Robin zum Hubschrauber. Bundesgrenzschutzpilot Hans Georg Simmer setzt ihn ins Cockpit. Robin: "Brauchen sie noch einen Piloten?" Simmer lächelnd: "Einer von uns ist 45. Geht der in Rente, kannst Du seine Planstelle haben."
 

 
Frankfurter Rundschau
Ausgabe vom 29. November 2000
Neu-Anspach
 
Robin an Infektion gestorben
Der siebenjährige Robin ist tot. Für den Jungen aus Neu-Anspach hatte es voriges Jahr eine Suchaktion nach einem Knochenmarkspender gegeben. Sie war erfolgreich, Robin galt zuletzt als geheilt. Doch jetzt erkrankte er an einer schweren Infektion, an deren Folgen er am Samstag auf der Intensivstation der Frankfurter Kinderkrebsklinik starb.
1996 erkrankte Robin als Dreijähriger an Leukämie. Damals überstand er die Krankheit mit Hilfe einer Chemotherapie-Behandlung. Im Sommer vorigen Jahres stellten Ärzte einen Rückschlag fest. Robin erkrankte schwerer als drei Jahre zuvor und war nur durch eine Knochenmarktransplantation zu retten. ...
Im Dezember 1999 überstand Robin die Transplantation und einen dreimonatigen Aufenthalt auf der Kinderkrebs- und Intensivstation.
Noch am Montag voriger Woche hätten die Ärzte Robin noch einwandfreie Blutwerte bestätigt, so seine Mutter. Der schweren Pneumokokkeninfektion, die er sich kurz darauf zuzog, sei sein Immunsystem, von der langen Behandlung geschwächt, nicht gewachsen gewesen. Die Beerdigungsfeier für Robin beginnt am Donnerstag, 30. November, um 14.30 Uhr an der Anspacher Kirche (Langgasse).

 

 
USINGER ANZEIGER
Ausgabe vom 14. Dezember 2001
 
Blick ins Internet statt ins Fotoalbum
Homepage erinnert an Robin Jäger -
Trauerarbeit der Mutter
 
NEU-ANSPACH (von Patrick Merck). "Er gehört irgendwie noch dazu." Er, das ist Robin, der Sohn von Silvia und Reinhold Jäger aus Neu-Anspach. Am 25. November 2000 war der damals Siebenjährige an einer Hirnhautentzündung gestorben, nachdem er eine Knochenmarktransplantation wegen seiner Leukämie gerade überstanden hatte. Dass die Erinnerung an den Jungen lebendig bleibt ist auch im Internet zu erleben. Dort hat sich seine Mutter ihre Trauer von der Seele geschrieben.
"Schreiben tut gut", sagt Silvia Jäger. Anfangen wollte sie eigentlich mit einem Buch, doch dann habe sie das Internet entdeckt. Am 1. März begann diese Idee Formen anzunehmen. Da erhielt sie erste tiefere Einblicke in die Materie. Und nach einem Praktikum im Hause des Neu-Anspacher Internetspezialisten Josef Becker war sie fit. Doch es dauerte bis Oktober, bis sie sich vor ihren PC setzte, um ihre Gedanken in Worte zu fassen.
Als Stichtag für die Internetseite hatte Silvia Jäger den 25. November, den Todestag von Robin, gewählt. " Da habe ich mich innerlich unter Druck gesetzt", sagt die 34-Jährige. Und es hat geklappt. ...
"Ich habe mich gefragt, ob das Jemanden interessiert", sagt Silvia Jäger. Doch die Antwort hat sie in Form von E-Mails längst erhalten. ...
Konzept, Idee und Texte stammen alle aus ihrer Hand. Geholfen haben ihr nur Josef Becker und Grafiker Johannes Fritz, wenn es um Fragen oder Vorgänge ging, die sie nicht allein bewältigen konnte. ...
Die Homepage über ihren Sohn ist allerdings noch nicht fertig, sagt Silvia Jäger. Fast täglich arbeitet sie noch an Verbesserungen und Ideen, die es zu verwirklichen gibt. Und vielleicht wird sie auch ihr Tagebuch präsentieren. Das ist in den knapp drei Monaten entstanden, als sie bis auf sechs Nächte bei ihrem Sohn in der Frankfurter Klinik lebte - zwischen Schläuchen, sterilen Räumen und grün maskierten ärzten. "Das war schlimm", erinnert sie sich an die Wochen, in denen Robin eine Knochenmarktransplantation durchstand. Doch ob ihre Gefühle und Gedanken online zu lesen sein werden, weiß sie nicht: "Das sind ja schon sehr private Gedanken."
Erst habe sie die Seite gar nicht preis geben wollen. Doch dann habe sie es doch gemacht. Ihr Ziel ist es, anderen zu zeigen, dass es nach dem Tod eines Kindes weiter gehen kann. Anderen Wege mit ihrem Beispiel und ihren Gedanken anzubieten und wie sie mit ihrer Trauer umgehen können. "Ich kann auch wieder lachen", sagt sie ein Jahr nach dem Tod ihres Sohnes. "Das hatte ich nicht geglaubt." Und das möchte sie vermitteln. Andere sollen auch profitieren, wenn sie sagt: "Ich habe meinen Weg gefunden."
>> http://www.usinger-anzeiger.de
 

 

 
TAUNUS ZEITUNG
Ausgabe vom 2. August 2003
 
Eine Mutter macht Ihrem Herzen Luft
Von Monika Schwarz-Cromm
 
Neu-Anspach. Nur wer jemals ein Kind verloren hat, wird nachempfinden können, welche Gefühle in Silvia Jäger tobten, als ihr geliebter kleiner Robin Ende November 2000 den jahrelangen, bereits besiegt geglaubten Kampf um sein erst siebenjähriges Leben verlor. Mit drei Jahren erkrankte Robin an Leukämie und durchlebte sämtliche Stadien der lebensbedrohenden Krankheit von der Chemotherapie bis zur Genesung, dem Rückfall und der letztendlich doch notwendigen Knochenmarktransplantation. Drei volle Monate verbrachte Silvia Jäger mit ihrem Sohn ununterbrochen in der Klinik. Das Krankenzimmer wurde zu seinem Zuhause. Als er schließlich, an der Folge einer Meningitis am 25. November 2000 starb, brach für die Eltern eine Welt zusammen.

Nicht nur der tapfere kleine Robin hatte den Kampf verloren, auch für Silvia Jäger und ihren Mann Reinhold schien die Welt zusammenzubrechen. Doch das Leben geht weiter, auch wenn die Zeit nicht so schnell alle Wunden heilt. Und so ging Silvia Jäger daran, ihren Schmerz in Worte zu fassen, um ihn irgendwie verarbeiten zu können. Bereits während des Klinikaufenthaltes hatte sie alle Gefühle in einem Tagebuch festgehalten. Damals noch in dem Glauben, ihrem gesunden Sohn eines Tages diese niedergeschriebenen Gedanken überreichen zu können.

Ein Jahr nach Robins Tod sammelte sie alle ihre Gefühle, ihre Trauer und ihren Schmerz, der nicht nachlassen wollte, auf einer Internetseite....
Bilder ihres Lieblings aus gesunden, aber auch aus kranken Tagen zeigen den Lebensweg eines Kindes, das viel zu früh erwachsen werden musste und dabei über sich hinauswuchs, am Ende sogar stärker als seine Eltern erschien.

"Vielleicht kann ich anderen Menschen, die Ähnliches erlebt haben, damit helfen", hofft Silvia Jäger, die gleichwohl bekennt, nun nachdem alles "aus ihr heraus ist", sich etwas wohler zu fühlen. Eine ganz dicke Scheibe vom Denken ihres kranken Sohnes habe sie mit in das Hier und Jetzt übernommen. "Er freute sich schon über einen bunten Schmetterling", erinnert sie sich....

Heute lebt sie intensiver und bewusster, auch wenn ihr Leben nie mehr so sein werde wie früher, gesteht sie. Sich nicht mehr von der Hetze des Alltags leiten lassen, füreinander da sein, ist wohl ein Geschenk an die Eltern aus der Gedankenwelt ihres verstorbenen Sohnes.

Vieles hat sich verändert. Warum gehen alte Freunde nicht mehr den Weg gemeinsam mit ihr? Eine Frage, der die Mutter heute nicht mehr aus dem Wege geht. Fremde schreiben auf ihrer Internetseite und unterstützen das, was Silvia Jägers gefühlsmäßige Aufarbeitung so einmalig macht....

Eindringlich und schonungslos stellt sich dem Leser das tragische Kinderschicksal dar. Doch auch dem nicht direkt Betroffenen wird deutlich, wie schnell das Schicksal an die eigene Türe klopfen kann. Keiner muss sich beim Lesen der Zeilen schämen, sollte neben einer gehörigen Gänsehaut auch noch eine Träne herunterlaufen.


 
Pilot Robin
Im Rettungshubschrauber
am 2. Mai 2000


 
Pilot Hans Georg Simmer und Robin
Pilot Simmer
erklärte Robin alles


 
Rettungshubschrauber Christoph 2 nach Einsatz
Christoph 2 kehrt zurück

 
Bild-Frankfurt
Bild-Zeitung: "Alles Okay!?"

 
Rettungshubschrauber Christoph 2
Rettungshubschrauber
Christoph 2


 
Piloten unter sich
Hans Georg Simmer
und Robin


 
Robin im Christoph 2
Robin im Cockpit
- sehr stolz und glücklich!


 
Blick vom Dach der BG-Unfallklinik, Frankfurt
Blick vom Dach der BG-
Unfallklinik, Frankfurt


 
Silvia Jäger an Ihrem Computer
Silvia Jäger (Bild:Merck)

 

 

 
Silvia Jäger an Ihrem Computer
Silvia Jäger
(Bild:Schwarz-Cromm)


 
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© 2002 Silvia Jäger